Medien im Wandel der Zeit

Hab gerade in Als die Welt noch unterging von Frank Apunkt Schneider ein interessantes Zitat von Spex-Papst Diedrich Diederichsen gefunden. Als Reaktion auf die mediale Ignoranz und Hilflosigkeit in ihrem Versuch das Phänomen Punk und New Wave als Jugendbewegung zu erklären schreibt er Anfang der 1980er:

    kuh_piss

Wenn die Welt sich zu verändern droht und der letzte Rest von Wissen über dieselbe den Schreibern zwischen den Fingern zerrinnt, wird mit Vehemenz gegen das Neue angeschrieben. Eine der groteskesten Erscheinungen des deutschen Journalismus seit Kriegsende war das Zeit-Dossier (!) über die neue deutsche Welle von Franz Schöler. Da wurde jede Art deutschsprachiger Musik der letzten fünf Jahre zu einem Gebräu zusammengerührt. Dem dann auch noch […] der moralisierende Zeigefinger eines wagen Faschismusverdachts vorgehalten wird. […] Er kämpft um seine Existenz. Er hat keine Ahnung und muss nun all das, wovon er keine Ahnung hat, präventiv ausschalten.

Und nun ersetze Punk und neue deutsche Welle durch Digitalisierung, Filesharing oder Piraten.

Ich bin mir jetzt bloß nicht sicher, ob das nun ein Beispiel dafür ist, dass die Ablehnung und Ignoranz der klassischen Medien nur vorübergehend ist und am Ende alles gut wird, oder ob das Gegenteil der Fall und das Unverständnis eine Konstante ist, die immer wieder zu verschiedenen Themen und Zeiten um sich schlägt.